Irrtum
Tiere sind intellektuell oder emotional nicht so hoch entwickelt wie wir, und/oder sie empfinden Schmerz nicht so wie wir, also ist es akzeptabel, sie zu töten und zu essen.
Erwiderung
Alle Tiere sind intellektuell und emotional so wie ihre eigene Art entwickelt, und viele haben Gedanken und Gefühle, die komplexer als die von kleinen Kindern oder geistig Behinderten sind. Dennoch ist es nicht logisch oder recht und billig, Individuen, von denen wir annehmen, dass sie auf andere Weise denken oder fühlen als wir, von ethischen Erwägungen auszuklammern.
Wir billigen auch Menschen, die ein bestimmtes intellektuelles oder emotionales Maß nicht erreichen, Grundrechte zu, also ist es nur logisch, diese Rechte auch anderen bewussten Lebewesen zuzubilligen. Sie nicht-menschlichen Tieren zu verweigern ist fundamentaler Speziezismus, und deshalb ethisch nicht zu vertreten. Weiter ist es problematisch, zu behaupten, es gäbe eine lineare Skala für Intelligenz und emotionale Fähigkeiten, auf der die Insekten das eine Ende und die Menschen das andere Ende besetzten. Zum Beispiel sind Bienen Experten im Tanz und kommunizieren verschiedenste Dinge damit. Sollten Menschen, die nicht durch Ausdruckstanz kommunizieren können, deshalb als weniger intelligent betrachtet werden als Bienen? Und schließlich: Selbst wenn ein bestimmtes Maß an Intelligenz oder emotionalen Fähigkeiten eine Rechtfertigung für das Töten eines bewussten Wesens wäre, gibt es keinerlei wissenschaftliche Begründung für die Behauptung, dass die Fähigkeit zu Intelligenz oder Emotion mit der Leidensfähigkeit gleichgesetzt werden kann. Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Gründe dafür, das Gegenteil anzunehmen: Dass Tiere wegen ihrer mangelnden Fähigkeit, ihr Leiden in einen Zusammenhang zu bringen, wie es Menschen tun, dieses Leid viel stärker empfinden.
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